Message Stone, Die Queste
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ISBN: 9783941848115
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Buchbesprechung zu
Steven O. Guth
Message Stone
'Die Queste'
Steven ist ein friedlicher Farmer im fernen Australien, der mit Frau, Kindern und
Enkelkindern weitab vom Welttrubel lebt, bis unter mysteriösen Umständen ein 'Glücksstein'
zu ihm findet. Oder ist es ein Wunschstein? Dem vorherigen Besitzer hatte er mehrfach Gold
verschafft.
Steven tritt Das Vermächtnis an, so verrät der Titel von Band 1 des Message Stone von
Steven O. Guth, erschienen beim ARAKI Verlag in der Gesellschaft für Integrale
Ökologie und Sozialforschung Leipzig. Aber die Suche nach Verständnis, das Befragen von
Bibliotheksmedien und wissenden Leuten zieht unerwartet schnell auch gierige Machthaber
an, Regierungsbeamte, die - wie sollte es anders sein - nur das Land voranbringen möchten,
mit beinahe allen Mitteln, und sei es mit uralter Magie. Es scheint tatsächlich, als bliebe
Steven und seiner chinesischen Frau, die den klangvollen Namen Kathrin trägt, nur die
Flucht. Mit Hilfe zahlreicher Freunde aus aller Welt gelangen beide reichlich überstürzt.
nach Deutschland!
An dieser Stelle setzt Band 2 ein: Die Queste, das für das deutsche Leserpublikum vielleicht
bedeutsamere Buch. Steven hatte deutsche Eltern, die Mutter zu ihrer Zeit für ihre arische
Schönheit bewundert, der Vater Jude, das damals einzig gültige charakterisierende Merkmal.
Steven, der Sozialpsychologie studiert hat und dessen Hauptinteresse schon immer Kultur
vergleichende Studien waren, begibt sich auf die Suche zum Verstehen der Geschichte seiner
Eltern in Nazideutschland. Freunde und seine Frau begleiten ihn auf dieser Rundreise zu den
geschichtsträchtigen Orten in Deutschland, Polen und Österreich. Sein Guide ist der Message
Stone. Dessen Funktion basiert auf dem Weltverständnis der Aborigines. Steven besucht unter
anderem das Konzentrationslager Auschwitz, den Adlerhorst, das Geburtshaus Hitlers, aus
dem die Stadt Braunau nicht ein Mahnmal an die Vergangenheit, sondern eine gegenwärtige
Stätte der tätigen Liebe, eine Behindertenwerkstatt, gemacht hat, und lässt überall dort den
Stein für sich arbeiten. Auf Tonband beschreibt er die psychologische Wirkung auf sich. Es
sind spirituelle Erfahrungen, Steven 'träumt' die Orte auf Aborigineart.
Es gibt Dinge im Leben, die betrachten wir West- und Mitteleuropäer gewohnheitsmäßig mit
Unernst. 'Träume sind Schäume', so trösten wir unsere Kinder, die nachts weinend aus dem
Schlaf erwachen. Oft bringt das Wachsein nicht so schnell wie erwartet seinen Trost. Als
Erwachsene, die wir uns ernstnehmen und ernstgenommen werden wollen, führt unser Weg in
solchen Fällen vielleicht zur Psychoanalyse oder sogar zur Psychotherapie. Andere Kulturen
unserer Welt haben andere Wege. Suchende werden durch Wissende in andere Realitäten als
die der blanken Ratio zugänglichen eingeweiht, 'lernen sehen', wo das Denken an seine
Grenzen stößt.
Das Starke an den Message Stone-Büchern ist nicht die Überzeugungskraft anderer
'Wahrheiten', nichts dergleichen wird dem Leser aufgedrängt oder suggeriert. Der
jüdisch/katholisch erzogene Autor Steven ist heute Buddhist.
'Ich bin kein Historiker', erklärt er, '. Wir sind auch nur verwirrte Menschen, die versuchen,
die Welt zu begreifen.' Eine sympathische, beinahe lyrische Herangehensweise an ein
geschichtliches Thema, das offensichtlich immer noch der Verarbeitung bedarf und das
Vergessen nicht heilt. Den historischen Zusammenhang zu überprüfen, bleibt dem Leser als
freiwillige Option, aufgefordert zu glauben wird man nicht. Umso weniger, da 'Mit
Ausnahme des Autors und seiner Frau alle Personen des Buches erfunden (und) Ähnlichkeiten
mit lebenden Personen rein zufällig (sind).'
Nachdem man beide Bücher in beinahe einem Atemzug verschlungen hat, fragt man sich, wie
Steven und Kathrin in Australien weiterleben nach ihren mystischen Erfahrungen mit den
dunklen Seiten der Geschichte Deutschlands. Steht ein Band 3 in Aussicht?
Fragen, Lob und Kritik bitte an den ARAKI Verlag Leipzig.
Leipzig 2012, Kerstin Marklofsky
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